Wo kommt mein Kaffee her? Die Kaffeeanbaugebiete der Welt

Für Millionen von Menschen ist er der Garant für einen guten Start in den Tag und der Wachmacher schlechthin: Kaffee. Dieses koffeinhaltige Heißgetränk ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Egal ob Milchkaffee, Café Crème, Latte Macchiato, Espresso, Cappuccino oder Mokka-Kaffee: der Zubereitung seines Lieblingsheißgetränkes sind dank der wertvollen Kaffeebohne keine Grenzen gesetzt. Laut Statistik trinkt durchschnittlich jeder Deutsche drei Tassen Kaffee pro Tag. Doch woher kommt dieses fast schon existenzielle Genussmittel eigentlich?

Die Kaffeeanbaugebiete der Welt im Überblick

Sage und schreibe 40 verschiedene Sorten an Kaffeebohnen soll es weltweit geben. Kein Wunder also, dass demzufolge auch das Angebot an Kaffeesorten so gewaltig ist. Nachfolgend die Top 7 unter den weltweiten Kaffeeanbaugebieten:
Wo kommt mein Kaffee her? Die Kaffeeanbaugebiete der Welt
Brasilien ist sowohl der weltweit stärkste Kaffeeexporteur als auch der stärkste Kaffeekonsument. Auf mehr als 300.000 Kaffeeplantagen werden jährlich circa rund 3.020.000 Tonnen Kaffeebohnen geerntet. Circa drei Viertel der angebauten Kaffeesorten sind Arabica-Bohnen, der Rest beschränkt sich auf die Sorte Robusta.

Kolumbien beherbergt seine wertvollen Kaffeefarmen im Herzen des Landes, nämlich direkt in den Anden. Aufgrund der oftmals schweren Zugänglichkeit gibt es dort viele kleinere Anbaugebiete, die größtenteils per Handarbeit bewirtschaftet und abgeerntet werden. Der Ernteertrag von jährlich rund 745.000 Tonnen Kaffeebohnen ist durchaus beachtlich. Kolumbien ist hauptsächlich für die Arabica-Bohnen bekannt.

Vietnam setzt in Sachen Kaffeeanbaugebiet ebenfalls auf das Hochland. Knapp 590.000 Hektar werden für die Kaffeeproduktion genutzt, wobei fast ausschließlich die Sorte Robusta angebaut wird. Hauptsächlich die Gebiete Dak Lat, Gia Lai, Kontum, Lam Duong und Ban Me Thuot sind in Vietnam berühmt für seine Kaffeeplantagen. Mit knapp 1.470.000 Tonnen Kaffeebohnen pro Jahr, reiht sich das Land in die größten Kaffeeproduzenten auf der ganzen Welt ein.

Kaffeebohnen aus Ethiopien

Äthiopien kommt in Sachen Kaffeeanbau ohne Frage eine Sonderrolle zu. Immerhin gilt dieses afrikanische Land als Geburtsstätte der Kaffeebohne. Äthiopien ist berühmt für seine wildwachsenden Kaffeeanbaugebiete, die sich fast ausnahmslos in Familienbesitz befinden und per Handarbeit bewirtschaftet werden. Fast 470.000 Tonnen Kaffeebohnen werden jährlich geerntet.

Indonesien ist mit einem Ernteertrag von jährlich knapp 640.000 Tonnen ein wichtiger Kaffeelieferant. In den Gebieten Sulawesi und Sumatra werden fast nur Robusta-Bohnen geerntet. Auch wenn sich der Ertrag von Arabica-Bohnen auf unter 10 % beläuft, gehören gerade diese Bohnen aus Indonesien zu den weltweit gefragtesten.

Indien ist nicht nur ein wichtiger Gewürzlieferant sondern mit einer Jahresproduktion von rund 350.000 Tonnen Kaffeebohnen auch ein wertvoller Handelspartner auf diesem Gebiet. In den südlichen Regionen Tamil und Kerala befinden sich Indiens Kaffeeplantagen. Dort werden zum größten Teil Robusta-Bohnen geerntet.

Honduras setzt in Sachen Kaffeeproduktion auf seine Hochlandregionen. Im Zentrum dieses mittelamerikanischen Landes sowie im Westen gedeihen qualitativ hochwertige Arabica-Bohnen. Mehr als 360.000 Tonnen werden davon jedes Jahr geerntet.

Was sind die Anforderungen einer Kaffeepflanze?

Besonders in Gebieten mit einer hohen Luftfeuchtigkeit fühlen sich Kaffeepflanzen sehr wohl. Zu den optimalen klimatischen Bedingungen gehört außerdem eine Temperatur von ca. 25 °C. Direkte Sonneneinstrahlung hingegen trägt nicht unbedingt zu einer positiven Entwicklung der Pflanze bei. Bevorzugt wird ein heller, halbschattiger Platz. Bei der regelmäßigen Flüssigkeitszufuhr sollte auf kalkfreies Wasser geachtet werden. Hin und wieder eine Zugabe von Flüssigdünger begünstigt zudem das Wohlbefinden der Kaffeepflanze.

Kaffeepflanze

Wie entwickelt sich das Wachstum der Kaffeepflanze und wie lange dauert es bis zur ersten Ernte?

Der kleine einstämmige Kaffeesteckling kann bereits nach rund 7 Monaten auf eine Kaffeeplantage umgesiedelt werden. Grundsätzlich gilt allerdings, dass sich das Wachstum der Kaffeepflanze eher langsam fortentwickelt. Im Laufe der Zeit formt sich die Pflanze zu einem buschigen Strauch oder Baum. Bis zur ersten Ernte lässt sich die exotische Pflanze reichlich Zeit. So vergehen mindestens drei Jahre bis die Kaffeepflanze zum ersten Mal Früchte trägt.

Transport nach Deutschland: So findet die Kaffeebohne ihren Weg in die Bundesrepublik

Von den auf der ganzen Welt verstreuten Plantagen ist es ein weiter Weg, bis die Kaffeebohnen schließlich in Deutschland ankommen. Im jeweiligen Anbauland werden zunächst die geernteten Kaffeekirschen getrocknet. Anschließend werden die Bohnen von ihrer Schale befreit und in einem Sortiervorgang nach Qualität eingestuft und abgefüllt. Die 60-Kilo-Säcke werden dann in LKWs zu den Häfen des Landes gebracht. Dort wartet die wertvolle Handelsware bis sie auf Containerschiffe verladen wird. Bereits nach drei Wochen kommen die ersehnten Kaffeebohnen im berühmtesten und größten Kaffeehafen Deutschlands, nämlich in Hamburg, an. Von dort werden sie in die gesamte Bundesrepublik verteilt.

Für alle Kaffeegenießer empfehlen wir Kaffeebohnen einmal selber zu rösten. Für den Anfang geht dies auch ohne Kaffeeröster. Kaffee kannst du auch im Backofen, dem Kochtopf oder einer Popcornmaschine rösten.